Welche Tiere konnten sich bis jetzt im Wildnisgebiet etablieren?
Nahezu das gesamte nordalpine Artenspektrum ist vertreten. Neben typischen Arten wie Rothirsch, Gemse und Schneehase können auch Wildschweine beobachtet werden. Fallweise zieht auch ein Luchs durch. Charakterarten sind weiters der Bergmolch, der Alpensalamander, die Kreuzotter, der Steinadler und der seltene Weißrückenspecht.
Auch alle in Österreich vorkommenden Raufußhuhnarten, das Auer-, das Birk,- das Hasel– und das Alpenschneehuhn, kommen vor. Aus der überaus reichen Totholzfauna sei hier die nach FFH-Richtlinie (Anhang II) „prioritäre“ Art Alpenbock besonders hervorgehoben.
DER HABICHTSKAUZ
Der Habichtskauz ist eine große Waldeule, die dem Waldkauz ähnelt, aber kontrastreicher gefärbt ist und im Gesamten schwerer und größer wird.
Ein paar spezielle Tiere möchten wir nun genauer unter die Lupe nehmen...
Lebensraumverlust und Verfolgung durch den Menschen haben den Habichtskauzbestand stark reduziert. In Österreich galten die edlen Vögel sogar als ausgestorben. Das Fehlen der Habichtskäuze im Gebiet durchtrennte das Verbreitungsgebiet so sehr, dass sich angrenzende Populationen nicht mehr genetisch austauschen konnten.
Um diese gravierende Lücke wieder zu schließen, wurde 2008 ein Wiederansiedelungsprojekt ins Leben gerufen. Der Habichtskauz ist nach dem Uhu die zweitgrößte Eulenart in Österreich. Als typische Waldeule bevorzugt er buchenreiche Wälder, wo er meist in Baumhöhlen brütet. Als Freilassungsorte wurden somit die naturnahen Wälder des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtals und der Biosphärenpark Wiener Wald genutzt.
Doch das Freilassen allein reicht nicht aus, um eine Tierart wieder zu etablieren! Den österreichischen Wäldern fehlt es großteils an großen, alten Bäumen, die Brutmöglichkeiten für die Käuze bieten.
Aus diesem Grund wurden in regelmäßigen Abständen Nistkästen montiert, die von den Vögeln sehr intensiv genutzt wurden – nicht nur von den Habichtskäuzen. Auch viele weitere Arten profitieren von den künstlich angebrachten Strukturen. Zeitgleich wurden die Waldeigentümer auf die enorme Wichtigkeit von großen, alten Bäumen und Totholz im Wald aufmerksam gemacht. Durch ihre Mithilfe sollen zukünftig mehr natürliche Nistmöglichkeiten für die Habichtskäuze und viele weitere Tiere in unseren Wäldern zu finden sein.
Eulen und Spechte profitieren besonders von den alten Bäumen im Wildnisgebietes, da sie das tote Holz zum Wohnhöhlenbau oder auch Insektenlarven-Buffet nutzen.
Folgende Eulen und Spechte finden im Wildnisgebiet DSLT ein Zuhause: Uhu, Habichtskauz, Waldkauz, Rauhfußkauz, Sperlingskauz, Schwarzspecht, Grauspecht, Buntspecht, Weißrückenspecht und Dreizehenspecht.
... aber auch Sechsbeiner wie die Ameise finden im Wildnisgebiet Platz!