Im Urwald wachsen laufend kleine Bäumchen aller Arten heran. Das ist ein großer Unterschied zu Wirtschaftswäldern, in denen nach den Wünschen der Waldbesitzer bestimmte Baumarten zu bestimmten Zeiten ausgesät oder gepflanzt werden und üblicherweise alle Bäume auf einer Fläche gleich alt sind. Zunehmend wird auch in der Forstwirtschaft auf Naturverjüngung gesetzt.
Die Hauptbaumarten im Wildnisgebiet Dürrenstein - Lassingtal sind Fichte, Tanne und Buche. Sie vermehren sich unter natürlichen Voraussetzungen durch periodische Samenproduktion in sogenannten Mastjahren.
Dabei werden große Mengen an Samen produziert. Auch zwischen den Mastjahren, die je nach Baumart in einigen Jahren Abstand auftreten, gibt es sporadische Samenproduktion.
Lange Zeit war die Fichte der wirtschaftlich interessanteste Baum, der „Brotbaum“, der Waldbesitzer.
An vielen Plätzen in Österreich entstanden deshalb reine Fichtenforste, obwohl Fichten von Natur aus dort oft gar nicht vorkämen.
Die Elternbäume wurden dafür nach den Idealvorstellungen für eine möglichst gute Nutzung des Holzes ausgewählt. Das bewirkte eine genetische Verarmung, die bis heute in den Forsten nachwirkt.
Bei der Kadaververjüngung keimen Baumsamen auf liegendem Totholz. Das Holz muss bereits fortgeschritten verrottet sein, damit die jungen Bäumchen die Nährstoffe gut verwerten können.
Der Vorteil liegt in dem erhöhten Standort.
Besonders im Gebirge, wo der Schnee lange liegen bleibt, ist es für Bäume vorteilhaft, früher aus der geschlossenen Schneedecke herauszuschauen.
Selbst die Tierwelt hat einen Einfluss auf die Verjüngung der Wälder. Rehe, Hirsche und Gämsen knabbern viele keimende und junge Bäume, bevor diese groß werden können.
Aber auch Mäuse und andere Kleinsäuger fressen beträchtliche Mengen Baumsamen, wie Bucheckern, Eicheln und Fichtensamen. Andererseits nützen diese Tiere den Bäumen aber auch, denn sie tragen die Samen an neue Standorte und verbreiten damit sowohl Bäume als auch die dazugehörenden Pilze.
Im Wirtschaftswald bedeutet der Verbiss junger Bäume einen Schaden, im Urwald oftmals nur eine Wachstumsverzögerung.